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Anfang April verlassen die Fledermäuse ihre Winterquartiere: Höhlen, Stollen, Keller oder andere feucht-kühle Orte, in denen sie bis zu 3 Monate lang die nahrungsarme Zeit verschlafen.
Mit den ersten wärmeren Nächten machen sich die Tiere auf den Weg zu ihren Sommerquartieren. In dieser Zeit trennen sich die Weibchen von den Männchen. Die Weibchen beziehen sogenannte Wochenstuben. Das sind Quartiere, in denen sie ihre Jungen gebären und großziehen. Die Männchen leben tagsüber einzeln oder in kleinen Gruppen in der Umgebung dieser Quartiere.
Gegen Ende Juni sind die Jungtiere ausgewachsen. Die Wochenstuben werden verlassen und es beginnt die Zeit der Paarung. Mit typischen Paarungsrufen balzen die Männchen um die Weibchen.
In der verbleibenden Herbstzeit müssen sich die Tiere einen Fettvorrat für den Winter anfressen. Einige Arten beginnen mit den Wanderungen aus dem Sommerlebensraum zu angestammten und bekannten Winterquartieren. Diese können bis zu 1.000 km entfernt liegen.
Einmal im Winterquartier angekommen, suchen sich die Tiere sichere Hangplätze. Die Körpertemperatur passt sich der Umgebung an, Herzschlag und Stoffwechsel werden stark herabgesetzt und die Tiere fallen in einen Ruhezustand, in dem sie die kalte Jahreszeit überdauern.
Mittlerweile betreuen wir in der Region Hannover über 30 Winterquartiere. Vor 10 Jahren haben wir unter Federführung von Bernd Rose und Berthold Scheller kontinuierlich Winterquartiere für unsere heimischen Fledermäuse gesucht, umgebaut und gesichert.
Fast alle Quartiere sind ehemalige Bunker aus Kriegszeiten, welche aus Kostengründen nicht entsorgt wurden und in Vergessenheit gerieten. Mit geringem finanziellen Aufwand wurden einige Poroton-Steine in die frostfreien und feuchten Räume gebohrt. Zum Schutz der Tiere und vor Vandalismus sicher sind alle Quartiere entsprechend gesichert. In rund 15 Quartieren schlafen mittlerweile ca. 60 Fledermäuse - Tendenz steigend.
Die Zählung der schlafenden Tiere erfolgt im Dezember und Januar.
Die größte uns bekannte Sommerwochenstube der Fledermäuse befindet sich in Burgdorf. Hier halten sich jährlich für ca. 4 Wochen im Juni/Juli bis zu 200 weibliche Zwergfledermäuse hinter einer Dachverblendung auf. Hier werden die Jungtiere geboren und aufgezogen. Weitere kleine Wochenstuben sind uns in fast allen Ortschaften bekannt. Diese jedoch alle regelmäßig und intensiv zu betreuen, dafür fehlt uns die Zeit. Hier suchen wir noch dringend interessierte Fledermaus-Freunde!
Bernd Rose
Tel.: 05136 / 81265
Alle 24 heimischen Fledermausarten sind nachtaktive, Insekten fressende Säugetiere. Die kleinste unserer Fledermäuse, die Zwergfledermaus, wiegt gerade einmal 3-8 Gramm und erreicht eine Flügelspannweite um die 20 cm. Das große Mausohr ist mit rund 41 cm Flügelspannweite bereits die größte Art in Deutschland.
Aufgrund ihrer Lebensweise und der bevorzugten Quartiere werden zwei Gruppen von Fledermäusen unterschieden:
Die sogenannten Hausfledermäuse leben gern in Menschennähe und suchen ihre Unterschlüpfe in und an Häusern, auf Dachböden, in Mauerspalten oder hinter Fensterläden und Wandverkleidungen. Zur Jagd benötigen sie naturnahe Gärten, Obstbaumwiesen, Parkanlagen, Friedhöfe oder Grünflächen, die durch Gewässer oder ausreichend Naturwuchs der Insektenfauna als einziger Nahrungsquelle der Fledermäuse Überlebensräume bieten müssen.
Waldfledermäuse nutzen typischerweise aufgelassene Specht-Höhlen, Blitzspalten, lose Rinde oder andere Höhlungen in Bäumen. Ihre Jagdgebiete liegen meist direkt im oder in der Nähe des Waldes. Waldfledermäuse brauchen Natur belassene Wälder mit viel stehendem und liegendem Totholz.