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Biene und Hotel?

Die groß abgebildete Biene in der Bildfolge zu diesem Beitrag ist die Vierfleck-Pelzbiene.

 

Nun aber zum NABU-Vortrag unter dem Thema "Brauchen Bienen Hotels?": Vor mehr als 30 Interessierten (und das am Vorabend von Karfreitag) erläuterte Hans-Jürgen Sessner den Hintergrund dieser Fragestellung. Danach kann es ernsthaft nicht darum gehen, ob Tiere Hotels brauchen oder nicht. Sie brauchen sie nicht, aber Nisthilfen für bestimmte Insektenarten können eine wirksame Maßnahme sein. Gerettet werden die Insekten aber auch dadurch nicht: So nutzen zum Beispiel nur rund 35 der in Deutschland vorkommenden rund 585 Bienenarten Hilfen dieser Art, von rund 33.000 Insektenarten in Deutschland sind es nur rund 150 Arten. Die meisten Arten nutzen Nistplätze im Boden (gern in sandigen Böden) oder in anderen natürlichen Umgebungen. Das Marktangebot an so genannten Insekten- und Bienenhotels ist riesig und im nahezu gleichen Umfang bis auf wenige Ausnahmen auch wirkungslos.

 

Mit vielen einfachen praktischen Beispielen und Tipps gab Sessner den Zuhörerinnen und Zuhörern Hinweise, wie mit wenig Geld und etwas Arbeit diesen rund 35 Bienenarten geholfen werden kann, die Nisthilfen annehmen. Genau so wichtig wie die Nisthilfe ist aber die Schaffung eines guten Nahrungs- und Lebensumfeldes für diese Bienen. Das bedeutet im Garten häufig auch: etwas nicht zu tun, also zum Beispiel Totholz einfach sich selbst und den Insekten zu überlassen und nicht immer für "Ordnung" im Garten zu sorgen.

 

Fasziniert waren die Gäste von den eindrucksvollen Großaufnahmen verschiedener Bienenarten. Geduld ist nach Sessner für das Fotografieren die wichtigste Voraussetzung - und die richtige Tageszeit, denn wenn es richtig warm ist, sind die Bienen für ein Foto schlichtweg zu schnell.

 

Detlev Rossa

 

Foto der Biene: Hans-Jürgen Sessner

übrige Fotos: NABU / Detlev Rossa