· 

Wildbienenschutz im Garten am 15.5.

NABU/Hans-Jürgen Sessner
NABU/Hans-Jürgen Sessner

Nach seinem ersten Vortrag über die Wildbienen am 9. April ging unser Experte Hans-Jürgen Sessner am 14. Mai auf die Frage ein, wie wir in unseren Gärten Wildbienen sinnvoll schützen können. Vor knapp 20 interessierten Zuhörerinnen und Zuhörern erläuterte er, wie Pflanzenvielfalt und Gestaltung des Gartens beschaffen sein müssen, um den Wildbienen geeignete Lebensräume zu bieten. Zum einen sind dies die Blütenvielfalt und die Strukturvielfalt des Gartens, zum anderen helfen für einige Wildbienenarten entsprechende Nisthilfen, gern auch Bienenhotels genannt. Da alle diese Bienenarten hochspezialisiert sind, sollten heimische Wildpflanzen (zum Beispiel die Glockenblume) im Vordergrund stehen. Heute würde alles Mögliche "bienenfreundlich" genannt werden, was am Ende dann aber nicht hilfreich sei. Aber auch nichtheimische Arten wie zum Beispiel die sibirische Scilla (sibirischer Blau-Stern) sind sehr gut geeignet. Kritisch ging Sessner auf die so genannten Blumenwiesen ein, die man eben nicht einfach kaufen könne, sondern die wegen des notwendigen ausgemagerten Bodens sorgfältig entwickelt werden müssen. Zur Frage von Bienenhotels bleibt festzustellen, dass von rund 585 Bienenarten nur rund 35 Arten Hilfen annehmen, von rund 33.000 Insektenarten nutzen rund 150 Nisthilfen. Hilfreich ist es in jedem Fall, Totholz-Ecken, Trockenmauern oder Sandarien (für Bienenarten mit Erdnestern) anzulegen. Eine gute Nisthilfe ist ein trockenes Stück Hartholz (zum Beispiel Buche), dass mit Bohrungen zwischen 2 und 8 mm (jeweils 100 mm tief) versehen und dann an einem windgeschützten und trockenen Ort (ideal in Süd-Ost-Richtung) platziert wird. Am Ende seines Vortrags nahmen die Gäste viele wertvolle Informationen und auch kleine Samentütchen mit nach Hause.